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06.01.2022

2022 Jahresrückblick

Satire - Nein Danke!
Liberal bis zum bitteren Ende:
Vom Ross gefallen

Traudich Sohnemann

Pferde beim Fussballtraining.
Photo: John Ramspott
Lebowski, Lebowski, Lebowski. Du warst einmal Big. Doch dann fielst du von deinem hohen Ross.

“Wia san Wia”, wiehert ein Pferd, das gerade den Reiter vom Rücken gestoßen hat. Dieses schöne Tattoo prägt den muskulösen Rücken des früheren Bayern-Spielers Lebowski. Ja, sie haben richtig gelesen, Lebowski spielt diese Saison nicht mehr für den FC Hollywood. Er wurde Zeuge des praktizierten Grenzenlos-Liberalismus der Bayern. Zuvor hatte er bereits mehrere Male versucht, sich von München loszueisen. Doch der überzeugende Liberalismus des Fußballvereins, der wie ein Staat anmutet, war einfach zu stark gewesen. Auch der frühere Bayern-Präsident und Würstchenverkäufer Tönnies kam einst auf den Geschmack des grenzenlosen, elitären Liberalismus der Bayern und trieb den Verein schamlos in den Ruin. Wobei, dabei handelte es sich um einen anderen Verein. Jedenfalls hospizierte er in der Konsequenz in einer Steuerberatungseinrichtung, die er nur fürs Übernachten verließ. Es dürfte dem aufmerksamen Leser mittlerweile klar geworden sein, dass der konkurrenz-verschlingende Massenmeister seinen Liberalismus mit Geld buchstabiert.

“Ich habe über 40 Tore geschossen. Mehr kann ich nicht. Also habe ich mir die Freiheit genommen, den Verein zu wechseln. Die Verantwortlichen haben mir auch gleich kommuniziert, dass der Wechsel zu 100 Prozent zustande kommen würde. Ich bin allen hier sehr dankbar, dass ich nach all den Jahren hier noch gehen durfte.”

Gerade noch mal gut gegangen, Lebowski! Die beste Entscheidung, die er bis dato getroffen hatte, war die schwarz-gelben Zecken zu verlassen. Doch warum in alles in der Welt wechselte er zu den Münchenern? Ist daran nur der Liberalismus Schuld gewesen? Was soll’s. Hauptsache, der Spuk ist vorbei, und Lebwoski kann in aller Ruhe den Rest seines liberalen Lebens genießen und goldene Hähnchen und Schweinskoteletten grillieren.

Traudich Sohnemann, geboren 1986 in Gelsenkirchen, Deutschland. Er studierte viel, doch vor allem lang und hart.



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