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17.10.2022

Satire - Nein Danke!
Liberal bis zum bitteren Ende:

Der Stern der Freiheit

Traudich Sohnemann

Xi PingPong spielt auch gerne mal Tischtennis.
Kommunismus und Liberalismus vereint. Geht das überhaupt? Xi PingPong zeigt wie’s geht.

Die Spätmoderne neigt sich ihrem Ende zu. Aber jetzt hat der Singularitätsfloh die Kommunisten im alten China gebissen! Jede Nation entwickelt seinen eigenen Liberalismus, so nun auch die kommunistische Partei. Sie interpretieren den Liberalismus ganz neu und schenken alle individuelle Freiheit dem Staat. Und das ist clever weil praktisch: Das macht alle Bemühungen verzweifelter und aufgeregter Bürger, sich gegen Organisationen und Institutionen zu verteidigen, ganz einfach überflüssig. Es sind letztere, die mit den Fähnchen der Freiheit im Wind wedeln. Der Freund der Menschenrechte und Sportfanatiker Xi PingPong weiß jedoch um die langwierigen Prozesse, die solche Reformen in Anspruch nehmen. Genau aus diesem Grund ließ er nun speziell dafür eingerichtete Bildungszentren errichten (in weniger als einer Woche), in denen die Frischlinge des kommunistischen Liberalismus zu staatsmündigen Bürgern erzogen werden. Auf freiwilliger Basis, versteht sich.

“Liberalismus ist eine tolle Sache. Kommunismus sowieso. Warum als nicht beide kombinieren? Alle Mitglieder der Partei waren sofort von dieser Idee begeistert. Aber hier soll nicht Schluss sein. Als nächstes werde ich eine Weltgemeinschaft nach dem chinesischen Modell vorschlagen. Ich bin wirklich gespannt, was meine Kollegen dazu sagen werden.”

Wir auch! Nein, nicht wirklich (Spaß). Wir können es kaum erwarten, bis der ganze Planet unter dem Stern des kommunistischen Liberalismus in der strahlenden Freiheit glüht!

Traudich Sohnemann, geboren 1986 in Gelsenkirchen, Deutschland. Er studierte viel, doch vor allem sehr lang und hart.

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