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Johann Remmelin - A Survey of the Microcosme or the Anatomie of the Bodies of Man and Woman wherein the Skin, Veins, Nerves, Muscles, Bones, Sinews and Ligaments Thereof are Accurately Delineated, and so Disposed by Pasting, as that Each Part of the Said Bodies Both Inward and Outward are Exactly Represented. Useful for all Doctors, Chyrurgeons, Statuaries, Painters, &c. ©MET Museum Open Access
Entry #9: 05.02.2022

Der Künstliche Mensch  

Ein Medium des Körpers, der Zeitlosigkeit, der Selbstreflektion, der Transzendenz
Sven Bloes


Seit jeher hegt der Mensch eine besonders intensive Faszination für künstliche Ebenbilder seiner selbst. Die Begrifflichkeit „künstlicher Mensch“ beschreibt generell ein menschenähnliches Konstrukt, das nicht durch den biologischen Reproduktionsvorgang entstanden ist, sondern durch einen technischen Vorgang handwerklich erbaut oder durch einen kognitiven Schaffensprozess sinnlich erdacht wurde. Einerseits bietet sich der künstliche Mensch in dem heutigen Zeitalter des Transhumanismus, der allgegenwärtigen Robotik, Kybernetik, Künstlichen Intelligenz und künstlichen Befruchtung als technische, alltägliche Unterstützung für seinen Entwerfer und seinen Nutzer an. Andererseits gibt die Auseinandersetzung mit künstlichen Menschen dem organischen Menschen die Möglichkeit, sich mit sich selbst zu befassen und die eigene Spezies besser zu verstehen, sei es auf existenziell-philosophischer, theologischer, kultureller, ästhetisch-künstlerischer oder emotionaler Ebene. Schließlich kann auch die schlichte Intention hinzugefügt werden, die durchaus humane Langweile zu ersticken und sich selbst Unterhaltung zu schenken. 

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