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Illustration by Lynn Klemmer


Entry #1 15.9.2021

Künstliche Intelligenz und Prognosen

Christophe Rippinger

Der Soziologe Jens Beckert analysiert in Imaginierte Zukunft – Fiktionale Erwartungen und die Dynamik des Kapitalismus den fiktiven Charakter von Werten in der Welt der Wirtschaft und die Wirkungskraft wirtschaftlicher Narrative. Der Blick von Wirtschaftsakteuren ist dabei in die Zukunft gerichtet, Handlungen in der Gegenwart orientieren sich an Erwartungen an die Zukunft. Um das zu ermöglichen, schafft die Wirtschaftstheorie sich eine strukturierende Umgebung in der Form von Narrativen. Mit ökonomischen Grundsätzen, Kausalitätszusammenhängen und Marktgesetzen generiert sie den Wirtschaftsakteuren eine beobachtbare Umwelt, in der sie sich zurechtfinden können. Voraussetzung, dass diese geschaffene Parallelwelt Wirkungsmacht erhält, ist ein ausreichendes Maß an Gläubigern. Der Wert eines Unternehmens lässt sich nur steigern, wenn es genügend Akteure gibt, die diese Annahme teilen. Der Wert eines Objektes ist nicht intrinsisch gegeben, es muss auch jemand bereit sein, den geforderten Preis zu bezahlen.

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